Fährbinden schützt die Umwelt
Im Biosphärenreservat niedersächsische Elbtalaue leben wir in einer von der Natur bevorzugten wunderschönen Landschaft, die wir Menschen aufgrund der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht so planiert haben wie anderswo.
Ist eine weitere Verdichtung und Planierung des Naturraums an dieser Stelle tatsächlich notwendig, verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet?
Die beiden Autofähren in unserer Region ermöglichen die mobile Elbquerung, bei geringsten möglichen Schäden für Flora, Fauna und Menschen im Biosphärenreservat Elbtalaue. Auch deshalb sind sie einer dritten Elbbrücke, für deren Herstellung viel CO2 in die Luft geblasen werden muss und die erhebliche Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in unserer Region hätte, vorzuziehen. Wir haben in der Elbtalaue noch viele selten gewordene Arten und mit den zunehmenden Naturschutzbemühungen verbessert sich deren Situation sogar.
So konnte man am 02.09.2020 in der LZ online lesen:
“Im vergangenen Jahr wurde eingesät – erste Erfolge zeigen sich schon jetzt: Die entlang der Kreisstraße 61 durchgeführten Maßnahmen für Insekten im Amt Neuhaus haben einen seltenen Besucher angelockt. Im Rahmen eines Monitoring haben Biologen zwischen Darchau und Haar zum ersten Mal im Landkreis Lüneburg den sogenannten Malven-Dickkopffalter entdeckt. Der Schmetterling steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland und gilt deswegen als besonders schützenswert.” […]
“Grasstreifen entlang von Straßen und Wegen in blütenreiche Flächen umzuwandeln, ist eine von vielen Aktionen des Landkreis-Projektes „Biotopverbund Elbtal Amt Neuhaus (BENe)“. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, ökologische Vernetzungsstrukturen wie Hecken, Gräben, Deiche aber auch ortsnahe Grünflächen aufzuwerten und damit blütenreiche Korridore für Insekten zu schaffen.”
LZ-Artikel: Sichtbarer Erfolg im Naturschutz vom 02.09.2020
Genau diese Kreisstraße 61 führt direkt zur geplanten Elbbrücke nach Darchau. Was wird mit den jetzt bepflanzten Grünstreifen passieren, wenn während der dreijährigen Bauzeit der Brücke pausenlos schwer beladene LKW einander begegnen, den Randstreifen plattwalzen, wenn Schwerlasttransporter mit Überbreite durch Haar und Darchau rollen? Was wird in der Elbe und an den Ufern passieren, wenn jedes Stück Erde dreimal umgedreht, wenn gebaggert, gehämmert, gerammt wird? Keine guten Aussichten für Flora, Fauna und Mensch.
Unsere Meinung: Den Fährbetrieb aufrechterhalten, Schwachstellen wie z.B. Fährzeiten verbessern! Die weitere Planung der dritten Elbbrücke stoppen – und zwar sofort!